Foto: HSC 2000 Coburg

30:34-Niederlage der HSG in Coburg

Schwache erste Halbzeit bereits vorentscheidend für die Pleite

10.03.2024

Nach dem zuletzt überlangen Spielbericht versuchen wir's heute zunächst mal im Schnelldurchgang: Ganz früh schon mit sieben Toren im Hintertreffen – hauptsächlich durch technische Fehler Anwachsen des Rückstands vor der Pause auf minus-9 – Live-Kommentator spricht zwischenzeitlich von „Mitleid", das er schon fast für die Gäste empfindet – Herankommen auf minus-4 kurz nach dem Seitenwechsel – „Nordhorn will!" – doch Coburg bleibt stabil, hält den Vorsprung und der Sieg gerät nicht ernsthaft in Gefahr.

Und nun der Spielfilm: Das 1:0 durch den auch heute wieder starken Marschall bedeutet die einzige Führung für die HSG in der ganzen Partie. Unser Team agiert abermals ohne die zuletzt fehlenden Spieler. Kalafut steht zwar im Aufgebot, kommt jedoch nicht zum Einsatz. Zurück zum Match: Das zweite Tor für die heute in Schwarz spielenden Roten fällt erst wieder zum 4:2 (8.). Als es 10:3 steht, ist ein Viertel der Partie vorbei und der Rückstand bereits beträchtlich – Auszeit. Ein Torwartwechsel hat zu diesem Zeitpunkt schon stattgefunden (Buhrmester für Budalic). Bis zur Pause werden bei Nordhorn-Lingen neun technische Fehler notiert – am Ende 14 – zu viel, um für Zählbares in Frage zu kommen.

Coburg bleibt auf dem Gaspedal und schraubt – allzu häufig mit unfreiwilliger Unterstützung der HSG – das Zwischenergebnis gar auf 15:6 (21.). Immerhin: Ein Sich-hängen-Lassen oder Aufgeben unserer Mannschaft ist mitnichten erkennbar. Sie kämpft sich heran, was von den sympathischen wie kompetenten Kommentatoren im Sinne der Spannung sogar goutiert wird: 18:13 steht's in der Halbzeit.

Auf jeden Fall sehr erfreulich ist der Support unseres Teams in der Coburger Arena: Alle drei Fanclubs sind in Oberfranken vertreten (Rote Wand, Äppler Crew und Sektion). Rund 30 rot-weiße Anhänger geben alles und bekommen auch hier einmal mehr ein riesiges Dankeschön.

Den ersten Treffer nach der Pause erzielt wieder Marschall, der am Ende mit zehn Toren erfolgreichster Schütze des Spiels sein wird. Bei Coburg, das sich mit dem Sieg zumindest für einen Tag auf Rang 4 der Tabelle vorschiebt, verteilen sich die Tore auf zahlreiche Akteure. Linksaußen Max Jaeger, der im Sommer an Ems und Vechte wechselt, trägt sich viermal in die Torschützenliste ein, sein Zwillingsbruder Felix ist aus dem Rückraum sechsmal erfolgreich.

Leider stellt ein direkt folgender 4-Tore-Lauf der Gastgeber die Weichen: 23:15 (35.). Die HSG arbeitet sich zwar wieder heran (23:18), doch den Schwarz-Gelben gelingt weiterhin mehr. Als es 27:20 steht, nimmt Schumann wieder eine Auszeit (49.) und will noch einmal „alles auf eine Karte" setzen – z. B. mit einer ganz offensiven 3:2:1-Deckung. Doch es bleibt dabei: Näher als auf fünf Tore lassen die Oberfranken ihre Gäste „von der holländischen Grenze" nicht mehr heran. Erst das letzte Tor zum Endstand von 34:30 durch Visser in der Schlusssekunde ändert diesen Umstand, ist jedoch nur Ergebniskosmetik. Immerhin die zweite Halbzeit hat die HSG „gewonnen".

Stricker kam heute nicht nur in der Defensive, sondern über weite Strecken auch vorn zum Einsatz. Leunissen und Visser sammelten in der Schlussphase Minuten. Und was hat die Statistik noch zu bieten? Nur zwei Zeitstrafen des HSC 2000 Coburg stehen fünf bei Nordhorn-Lingen gegenüber – der zuletzt zweimal mit Rot hinausgeschickte Simovic ist nicht darunter. Nordhorn-Lingen gelingen in Unterzahl immerhin sechs Tore. Buhrmester kommt auf insgesamt neun Paraden. Sein Nachfolger im HSG-Tor, Kristian van der Merwe, hält bis Anfang der zweiten Hälfte „nur" fünf Bälle, was von seinem Ersatzmann jedoch getoppt wird.

Das Punktekonto unserer Mannschaft ist wieder ausgeglichen (24:24). Nach der Länderspielpause geht es am Freitag, den 22. März, um 20 Uhr im Euregium weiter. Dann empfängt die HSG die Eulen Ludwigshafen, die morgen im Spiel gegen Lübeck-Schwartau mit Nordhorn-Lingen gleichziehen können. Wir melden uns wieder!