Freitag, 20 Uhr: Hohe Hürde für die HSG

ASV Hamm-Westfalen reist als Tabellendritter nach Nordhorn

11.04.2024

Auf irgendwelche Floskeln, Phrasen oder Durchhalteparolen zur aktuellen Misere unserer HSG verzichten wir an dieser Stelle. Wir denken an Freitag, werden um 20 Uhr im Euregium sein und unseren kleinen Teil dazu beitragen, dass es für Nordhorn-Lingen wieder klappt und nach vorn geht. Dass es gegen den ASV Hamm-Westfalen schwer genug wird, ist allen Beteiligten klar. Und damit rein in unseren Gegner-Check: Wusstet ihr, ...

... dass die Tabellensituation vor dem Hinspiel an einem Montagabend Mitte November ganz anders aussah als heute? Nach einer Länderspielpause trat unser Team mit 14:6 Punkten als Tabellenvierter die recht kurze Reise nach Hamm an. Der Gastgeber rangierte mit zwei Zählern mehr auf einem Aufstiegsplatz.

... dass diese Partie nach 55 hervorragenden und souveränen Minuten noch in eine extrem schmerzhafte Niederlage mündete? 25:30 (53.) und 28:32 (56.) führte unsere Mannschaft, die das Spiel durch einen 7-Meter nach der Schlusssirene tatsächlich noch verlor. Alle, die es mit dem ASV Hamm-Westfalen hielten, konnten ihr Glück kaum fassen. Nebenbei: Comebacks dieser Art sind dem Team nach Rückständen in dieser Saison schon des Öfteren geglückt.

... dass die HSG Nordhorn-Lingen seit dieser denkwürdigen Partie nur noch auf eine Punkteausbeute von 10:24 kommt? Fast umgekehrt sieht es seitdem beim Gegner aus (23:11), der aktuell auf Tabellenplatz 3 steht – zwei Punkte hinter Bietigheim und acht hinter dem souveränen Spitzenreiter aus Potsdam, bei dem die HSG am folgenden Wochenende gastiert. Der Wiederaufstieg ist für den letztjährigen Absteiger aus Hamm also weiter absolut realistisch.

... dass der ASV die meisten Treffer aller Zweitligisten erzielt hat (872)? Hierfür ist an erster Stelle Linksaußen und Kapitän Fabian Huesmann verantwortlich, der seit 2014 schon fast 1.000 Pflichtspieltore für seine Mannschaft geworfen hat. Aktuell steht er bei 150, davon 97 Strafwürfe, was einsame Ligaspitze ist. Ihm folgen der Rückraumlinke Nico Schöttle sowie der im Sommer zur HSG wechselnde Spielmacher Björn Zintel (jeweils 111). Auch zum Beispiel Jan van Boenigk (Rückraum rechts, 97) oder Jakub Sterba (Rechtsaußen, 83) wissen, wo das Tor steht.

... dass ASV-Coach Michael Lerscht (39) am Saisonende nach dann vier erfolgreichen Jahren seinen Posten abgibt? Kurz nach dem Sieg über die HSG im November verkündete der Verein: „Michael Lerscht ab Sommer wieder Lehrer". Zur Begründung wurde der Familienvater wie folgt zitiert: „Das ist keineswegs als Entscheidung gegen den ASV oder grundsätzlich den Handball zu verstehen. Es ist eine Entscheidung für die Familie". Respekt dafür. PS: Sein Nachfolger wird der bisherige Essener Übungsleiter Michael Hegemann.

... dass Hamm in der Zuschauertabelle auf Platz 2 liegt – direkt hinter unserer HSG? Dass der Aufstiegsanwärter auch am Freitagabend von zahlreichen Fans begleitet wird, ist zu erwarten. Übrigens: Der Zuschauerschnitt in Nordhorn und Lingen liegt aktuell bei 2.116. In der vergangenen, deutlich erfolgreicheren Saison kamen durchschnittlich nur unwesentlich mehr Handballfans zu den Partien der HSG (2.136). Das ist nicht selbstverständlich und verdient Dank und Anerkennung.

... dass Hamm auch noch in einigen anderen als den schon genannten Statistiken Top-3-Platzierungen einnimmt? Als da wären: Gehaltene 7-Meter (Torwart Felix Hertlein, 16), Torwartparaden insgesamt oder erzielte Treffer per Tempogegenstoß. Auf der anderen Seite kassiert das Team mit die wenigsten Gegentore vom Kreis oder per Tempogegenstoß. Klar, nicht umsonst steht der ASV so weit oben in der Tabelle ...

... dass die Westfalen von den vergangenen fünf Partien drei verloren haben, und zwar allesamt zu Hause (gegen Coburg, Bietigheim und Hagen [siehe unten])? Auswärts gab es hingegen zuletzt fünf Siege nacheinander.

Am Sonntag war es die sich weiter in bestechender Form zeigende Eintracht aus Hagen, die auch in Hamm doppelt punkten konnte. 34:36 lautete das Endergebnis und der ASV titelte: „Großer Kampf ohne Lohn". Personell geschwächt – u. a. fehlte Rückraumschütze und Innenblocker Schöttle – liefen die Gastgeber lange einem Rückstand hinterher, den sie nicht mehr ausgleichen konnten. Van Boenigk (8), Zintel (7) und der österreichische Rückraumlinke Marc-Andre Haunold (7) – erst im Februar verpflichtet – waren die erfolgreichsten Schützen im roten Trikot.

Also dann, ungeachtet der schwierigen sportlichen Situation um unsere Mannschaft: Wir freuen uns auf das Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen. Bis Freitag im Euregium! Und: Auf geht's, Jungs!