Foto: Dessau-Rosslauer HV

Herbe Niederlage beim Dessau-Roßlauer HV

HSG verliert erstes Pflichtspiel im Jahr mit 26:36

11.02.2024

„Dessau war einfach besser" – diesen Satz haben wir aus dem Interview mit dem enttäuschten Alex Terwolbeck direkt im Anschluss an die Partie beim bisherigen Drittletzten der Zweitligatabelle. Von Anfang an habe sein Team zu viele Fehler gemacht, und der DRHV sei „heißer" und „galliger" gewesen, bilanzierte unser Kapitän. Recht hatte er: Während die Gastgeber allzu oft in ihr gerade in der letzten Saison gefürchtetes Tempospiel fanden, produzierten die Männer in Rot zu viele Fehler.

Mit der dritten Pleite in Folge rutschte unsere HSG am 20. Spieltag mit 20:20 Punkten auf Rang 9. Dessau-Roßlau – nach den Siegen der beiden Schlusslichter aus Aue und Vinnhorst vor der Partie noch mehr unter Druck – überholte Minden und rangiert nun auf Position 15. Für Nordhorn-Lingen ist das 26:36 (12:17) zugleich die höchste Niederlage in 2023/24. Dasselbe war auch in der Vorsaison in der Anhalt-Arena passiert – damals hieß es sogar minus-12 beim Team von Uwe Jungandreas.

Und ab jetzt der Reihe nach: Die am Spieltag angereiste HSG begann mit Seidel und Visser auf den Außen. Der Niederländer spielte heute durch (3 Tore), Lux kam nur für zwei (erfolgreiche) 7-Meter auf die Platte. In Führung gingen direkt die Biber, und die HSG kam nur beim 4:4 einmal zum Gleichstand. Nach dem 8:5 per Tempogegenstoß nahm Frank Schumann schon früh seine erste Auszeit (12.) und personelle Wechsel vor.

Zur Führung der Blau-Weißen trug auch Keeper Ambrosius bei, der allein bis zur Pause neun und am Ende 17 Paraden zu verzeichnen hatte (43 %). Dabei war das Torwartspiel bis dato kein Faktor in der bisherigen DRHV-Performance gewesen. Weiter geht's: Sekunden nach dem 10:7 durch Kalafut erhielt der Kreisläufer direkt eine Zeitstrafe. Dessau-Roßlau erhöhte, und als unsere Nr. 95 gerade wieder die Platte betreten hatte, zeigte das Schiedsgericht einen Wechselfehler an. Kalafut bekam somit früh seine zweite Zeitstrafe und die Gastgeber schraubten den Zwischenstand auf 13:7 (21.).

Bis zur Halbzeit (17:12) hatte der DRHV zwei Zeitstrafen erhalten, die HSG deren vier. Zu wenig unterstützt von ihrer Abwehr, hatten unsere Torhüter – Budalic war etwa zur Hälfte für Buhrmester gekommen – noch keinen Ball pariert (am Ende sechs). Während sich die Roten im Angriff schwertaten und nicht ins Tempo kamen, war dies bei den Gastgebern umgekehrt, was ihnen auch viele relativ leichte Tore ermöglichte.

In Unterzahl begann für die HSG die zweite Hälfte, und Dessau-Roßlau erhöhte direkt um zwei weitere Treffer. Der 7-Tore-Vorsprung hatte auch noch beim 22:15 Bestand (35.). In dieser Phase zeigte unser Team nun immerhin die von ihm gewohnte Aggressivität. Auch der Ex-Dessauer Wasielewski kam besser ins Spiel, und nach einer weiteren HSG-Auszeit verkürzte Firnhaber auf 22:18. Bei ihrem anschließenden Treffer nach Abpraller hatten die Biber Glück. Ohnehin – und dabei berufen wir uns auch auf die guten Kommentatoren des Livestreams – entschieden die Referees in knappen Situationen häufiger für die Gastgeber. Fürs Protokoll: Eine Erklärung für die deutliche Niederlage soll das nicht sein.

Als Marschall seine Mannschaft auf 24:20 heranbrachte, nahm auch Trainer-Urgestein Jungandreas eine Auszeit. Wenig später hieß es 27:20 – teilweise in Unterzahl erzielt (48.) – und nun ließ der DRHV gar nichts mehr anbrennen. Der Vorsprung hielt und wurde in der Schlussminute sogar noch ausgebaut. Am Ende feierten die Zuschauer mit dem 36:26 ihren höchsten Saisonsieg. Der Tscheche Hrstka (8 von 8) und der zweitbeste Torschütze der Liga, Rückraum-Shooter Timo Löser (6 von 6), waren am erfolgreichsten. Bei der HSG kam neben Wasielewski und Marschall auch Kalafut auf vier Treffer.

Am Samstag, den 18.2., um 18 Uhr gastiert mit der SG BBM Bietigheim nun der Tabellenzweite im Nordhorner Euregium. Das Team aus Baden-Württemberg gewann am Samstag mit 23:21 gegen Großwallstadt. „Ein dankbares Spiel", nannte Alex Terwolbeck diese schwere Aufgabe, in der sein Team nichts zu verlieren habe. Zu gewinnen gibt's dagegen eine Menge, worüber wir uns mit allen HSG-Fans richtig freuen würden. Apropos: Einmal mehr ein großes Dankeschön an die kleine Gruppe Auswärtsfahrer um Äppler Crew und Co., die unser Team auch heute in Sachsen-Anhalt unterstützten! Bis schon bald!