Samstagnachmittag: Testspiel unserer HSG gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Hagen – gleichzeitig Generalprobe für die erste Ligapartie des Jahres am Sonntag nächster Woche beim Dessau-Roßlauer HV. Schauplatz war die Mehrzweckhalle in Lohne, also der Ort, wo Luke Stricker im Alter von acht Jahren mit dem Handballspielen angefangen hatte. Seine Freunde und Familie waren natürlich im Publikum dabei. Mehr als nur zuschauen durfte dagegen der 22-jährige Niederländer Robin Leunissen vom TV Hüttenberg, der mit einer Gastspielerlaubnis für die HSG auflief. Keeper Ivan Budalic fehlte mit einem Magen-Darm-Infekt und wurde von Dennis Bartels vertreten.
Und noch ein paar Infos zum heutigen Gegner: Hagen hatte die letzten vier Zweitligaspiele allesamt gewonnen, darunter war kurz vor Weihnachten auch ein Auswärtssieg in Bietigheim. Das bedeutete in der Tabelle den Sprung auf Rang 6 – zwei Punkte vor unserer HSG, die ihrerseits nur eins der vergangen fünf Pflichtspiele für sich entscheiden konnte. In der nun zu Ende gehenden Vorbereitung gab es für die Eintracht zwei achtbare Ergebnisse gegen Erstligisten: 27:28 in Melsungen und am Mittwoch 31:34 in Lemgo. Die Grün-Gelben mit den „Frontmännern" Pouya Norouzi (im Januar Teilnehmer an der Asien-Meisterschaft mit dem Iran) sowie Philipp Vorlicek (im Sommer zu GWD Minden) waren also zweifellos gut drauf.
Rein in die Partie – und der Spielfilm bis zur Halbzeit sah aus wie folgt: 3:5 – 8:5 – 9:6 – 9:10 – 12:13. Resümee bis dahin: Abwehr- und Torwartleistung waren wieder absolut in Ordnung. Das Rückzugsverhalten, auf das Trainer Schumann seinen Fokus gerichtet hatte, funktionierte. Jedoch: In der Offensive drückte der Schuh. Dabei war es eher noch nicht die Zahl der technischen Fehler und Ballverluste, die schmerzte, sondern die mangelnde Wurfausbeute. Insbesondere in der Phase nach der Hagener Auszeit (8:5, 15.) bis zum 10:10-Ausgleich gelang der HSG in 13 Minuten nur ein Treffer und verhalf dem Hagener Keeper zu einer Parade nach der anderen – mehrmals auch gegen freie Würfe nach Tempogegenstößen.
Lasse Seidel führte die interne Torschützenliste mit drei Treffern an. Er profitierte auch davon, dass die HSG durchaus in der Lage war, nach Ballgewinnen sehr schnell vor das gegnerische Tor zu kommen. Doch auch die vorher häufig unpräzise Eintracht stellte dies noch unter Beweis, und so fielen in den letzten gut zwei Minuten vor der Pause sechs Treffer.
Spielfilm der zweiten Halbzeit: 14:15 – 14:18 – 20:21 – 23:24 – 23:28 – 25:30. Nach der Pause gelang der HSG insbesondere im Positionsspiel immer weniger. Die Eintracht dagegen fand in ihr Spiel, blieb stets in Führung und zog in der entscheidenden Phase des Spiels davon. Den Gästen halfen nun mehrere vermeidbare Ballverluste der HSG – spätestens nach dem 23:24, welches Simovic erzielte, dann jedoch mit einer Zeitstrafe vom Feld musste. Philipp Vorlicek aus dem rechten Rückraum sowie Abwehrchef und Kreisläufer Alexander Becker gehörten zu den Garanten des Sieges.
Gastspieler Leunissen kam in der letzten Viertelstunde und führte sich direkt mit einem gelungenen Pass auf Kalafut ein, der zum Torerfolg führte. Ihm selbst war das nicht mehr vergönnt, genauso wenig wie Luke Stricker. Vollends überzeugte bei der HSG Björn Buhrmester im Kasten trotz 30 Gegentreffern. Der gute Georg Pöhle kam auf fünf Tore, Gleiches galt für Maxi Lux (vier 7-Meter). Sander Visser – wie Joscha Ritterbach zur zweiten Halbzeit eingewechselt – warf bei fünf Versuchen vier Bälle ins Netz und erhielt ein Lob seines Trainers. Gesamtfazit nach dem Test vor geschätzten knapp 250 Zuschauern in Lohne: Trotz einiger guter Ansätze bleibt noch einiges an Arbeit für Frank Schumann und Co., sodass der Pflichtspielauftakt 2024 am kommenden Wochenende gelingt.
Blick nach vorn: Am kommenden Karnevalssonntag (11.2.) tritt unsere Mannschaft beim Dessau-Roßlauer HV an, der in der vergangenen Saison um ein Haar aufgestiegen wären, aktuell jedoch nur auf dem drittletzten Tabellenplatz rangiert. Anwurf beim Team von Trainer-Urgestein Uwe Jungandreas ist um 17 Uhr. Wir melden uns wieder!
